Die Kaffeepflanze
Von den zahlreichen bekannten Arten der Gattung sind nur zwei von wirtschaftlicher Bedeutung: Arabica-Kaffee (Coffea arabica) und, geschmacklich von minderer Qualität, Robusta-Kaffee (Coffea canephora).
Die maximal 18 m hoch wachsenden Kaffeebäume zeigen sich uns mit etwa 10 bis 20 cm langen ellipsenförmigen, zugespitzten Blättern von lederartiger Konsistenz und mit 5 bis 15 kurzstieligen weißen Blüten. Ihr Duft erinnert an Jasmin. Gleichzeitig Blüten und Früchte unterschiedlicher Reife tragend, blühen Kaffeepflanzen nur wenige Tage. Nach der Blütezeit entwickeln sich innerhalb eines halben Jahres die Früchte. Zuerst hellgrün, später gelb ähneln die reifen Früchte in Farbe und Form Kirschen. Sie wachsen büschelweise an den Zweigen. In den Früchten finden wir üblicherweise zwei ovale, nach außen gewölbte, nach innen abgeflachte Samen mit einer Längsfurche – die Kaffeebohnen. Sie sind von einer pergamentartigen, gelblichen Haut umhüllt. Ist in der Kaffeekirsche nur eine runde Bohne enthalten, so wird diese als Perlbohne bezeichnet.
Die Ernte
Zur Vereinfachung der Ernte werden die Kaffeebäume strauchhoch zurückgeschnitten. Die ersten Früchte tragen sie nach vier Jahren. Daran schließen sich die Jahre mit den besten Ernteerträgen an. Bei einer Lebensdauer von ca. 25 Jahren vermindern sich die Erträge eines Kaffeebaumes in den letzten 5 Jahren. Ein Strauch liefert jährlich etwa ein halbes Kilogramm Kaffeebohnen. In einem Sack Rohkaffee aus z.B. Brasilien (60 kg) sind demnach die Bohnen von etwa 120 Bäumen enthalten.
Das Klima
Die Pflanze ist sehr empfindlich gegenüber Klimaeinflüssen. Sie benötigt ausreichend hohe Temperaturen, darf aber nicht der prallen Sonne ausgesetzt werden. Sogenannte „Schattenbäume“ zwischen den Kaffeepflanzen verhindern den direkten Kontakt mit den Sonnenstrahlen. Als natürliche Sonnenschirme eignen sich z.B. hervorragend Bananenstauden mit ihrem ausladenden, dichten Blattwuchs. Die Ernteerträge schwanken mit der Anzahl der Regenfälle. 2 bis 3 Wochen nach dem ein Regen niedergegangen ist, kommt die Kaffeepflanze zum Erblühen. Eine ausreichende Menge an Regen ist also unabdingbar für eine gute Ernte.
Kälte hingegen ist Gift für den Kaffee. Sinken die Temperaturen auf unter 10 Grad Celsius „erfrieren“ die Pflanzen. Als Windschutz findet man in einigen Gegenden rund um Kaffeeplantagen Maispflanzen. Sie halten mit ihrem dichten Blattwerk den Wind ab. Ab und an findet sich daher ein Maiskorn oder Popcorn auf einem Kenia AA oder Brasil-Santos im Kühlsieb.
Der Kaffeegürtel
Die Anbaugebiete für Kaffee befinden sich im so genannten "Kaffeegürtel". Der Kaffeegürtel läuft rund um den Äquator zwischen dem nördlichen und südlichen 23. Breitengrad. Nur hier treffen wir die optimalen Bedingungen für Kaffee an: Wie schon erfahren, sind Ernte und Qualität stark abhängig von den Faktoren Wärme, Regen und Wind. Aber auch die Anbauhöhe und die Beschaffenheit des Bodens spielen eine große Rolle.
Etwa 90 Länder in Mittel- und Südamerika, Afrika und Asien eignen sich zum Kaffeeanbau. Kaffee ist heute weltweit nach Erdöl das zweitwichtigste Handelsgut.
Wertvolle Rohstoffe
Die Qualität eines Kaffees wird im wesentlichen durch drei Faktoren bestimmt: Die Güte des Rohkaffees, die schonende Röstung und die stetige Qualitätskontrolle bis hin zum Prüfen jeder einzelnen gerösteten Bohne. In der Caffee-Rösterei Wilhelm Maassen verwenden wir ausschließlich 100% Arabica-Kaffees - überwiegend aus Hochlagen. Bedingt durch größere Klimaschwankungen brauchen Hochlandkaffees länger bis sie erntereife Erträge liefern. Dieser erst als Nachteil empfundene Punkt entwickelt sich aber zum großen Vorteil. Im Laufe der längeren Wachstumszeit entwickeln Hochlandgewächse sehr viel mehr Aroma- und Geschmacksstoffe als ihre schnellwachsenden Verwandten aus dem Tiefland.
Arabicas haben eine feine Säure, einen runden, ausgewogenen Geschmack und ein ausgeprägtes Aroma. Gepaart mit einem traditionellen, schonenden Röstverfahren erhält man Kaffees mit einem feinen, milden Aroma. Die Natur bietet uns hier für jeden Geschmack etwas - vom weich schmeckenden Mexiko Maragogype bis hin zum sehr wuchtig und kraftvoll erscheinenden Kenia AA.
Der Rohkaffeehandel
Der Mann mit Hut
Kaffeeröstereien kaufen ihren Rohkaffee bei Importeuren, die ihnen jederzeit eine große Auswahl verschiedenster Kaffeeprovenienzen bieten. Noch heute geistert eine Werbefigur aus den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts durch unsere Köpfe: Der Chefeinkäufer einer Kaffeerösterei fährt in die Produktionsländer und wählt dort die besten Bohnen für den deutschen Verbraucher aus. So gerne wir dies täten, alleine schon aus Zeitgründen verbietet sich ein so hoher und letztendlich unnötiger Aufwand. Mit ihrer teilweise Jahrhunderte langen Erfahrung gewährleisten die Rohkaffeehändler immer gleichbleibende Kaffee-Qualitäten und das in ausreichendem Maße.