Schon im Jahre 1906 wurden Monschaus Gäste auf das Beste mit Informationen versorgt. Auch Wandern war damals offensichtlich schon ein schöner Zeitvertreib im Urlaub.
Unser Urgroßvater inserierte denn auch in der "Wegekarte des Montjoier Landes" aus dem Jahre 1906 und empfiehlt dort "mit und ohne Zucker gebrannten Kaffee" zu "billigsten Preisen".
Um 1910 florierte die Caffee-Rösterei Wilhelm Maassen. Die Kunden kamen für damalige Verhält- nisse teilweise von "weit her". So gehörte das Gebiet um Eupen-Malmedy mit seinen Kaffeetrinkern zur Stammkundschaft, die mit Vennbahn und Fahrrad von unserem Urgroßvater mit Kaffee beliefert wurde.
Auch der Versandhandel, den wir ja auch heute wieder erfolgreich betreiben, hat seine Ursprünge in dieser Zeit. Allein der Versand selbst lief seinerzeit anders als heute. Die Pakete wurden nämlich damals mit einem Handwagen zur Post gefahren. Sehr zur Freude der Postbeamten oft in letzter Minute, um den Kunden möglichst frischen Kaffee zu liefern.
Auch heute sind wir stets bemüht, unsere Versandkunden in kürzester Zeit zu beliefern. Der Rekord für die Bearbeitung einer Bestellung vom Bestelleingang per E-Mail bis zum fertig gepackten Paket liegt bei etwas unter 2 Minuten...
Die Kaffeebestellungen zu Beginn des 20. Jahrhun- derts erreichten die Caffee-Rösterei Wilhelm Maassen oft auf dem Postweg in Form einer Post- karte. Eine Bestellung vom 15. Mai 1913 hat alle Irrungen und Wirrungen des Jahrhunderts überlebt und liegt uns heute noch im Original vor.
Sehr oft wurden damals Postkarten produziert, die als Bild Personen zeigte, meist gar denjenigen, der die Bestellung aufgegeben hat. So auch im vorliegenden Fall: Ein Herr Conrad Hilgers aus dem etwa 25km von Monschau entfernt gelegenen Ort Gemünd schickt eine Karte mit seinem Konterfei verbunden mit der "Bitte ein Postcolli Kaffee zu liefern". Das Postcolli war damals das Gewicht eines Paketes, das jeweils knapp unter der nächsthöheren Gewichtsklasse der von der Post aufgerufenen Versand-Tarife lag.
Jene Postkarte wurde vor einigen Jahren in einem Bericht über die Caffee-Rösterei Wilhelm Maassen im Kölner Stadtanzeiger veröffentlicht. Am darauffolgenden Wochenende erschien der Ur-Ur-Enkel des Herrn Conrad Hilgers in der Rösterei, um die Kaffeebestellung seines Ur-Ur-Großvaters abzuholen.
Wir konnten natürlich glaubhaft versichern, daß die Lieferung Ihren Bestimmungsort bereits im Jahr 1913 erreicht hat.
In den Jahren des 2. Weltkrieges ruhte das Geschäft ab 1941, während unser Großvater mit sehr mäßiger Begeisterung "seiner Pflicht" in Frankreich nachging.
Hier zu sehen mit unserer Großmutter Maria vor dem Ladengeschäft, das neben der Caffee-Rösterei bis ins Jahr 1975 als EDEKA-Lebensmittelgeschäft betrieben wurde.
So einfach war das damals! Kaum am 1. Mai 1948 aus französischer Kriegsgefangenschaft zurück gekehrt, wurde die Kaffeerösterei am 7. Mai 1948 von unserem Großvater gleich wieder angemeldet und neben dem Kolonialwaren- und Lebensmittel- handel betrieben.
Und das mit großem Erfolg. Weihnachten 1948 wurden mit dem Kaffeeverkauf an einem Tag DM 2000 (!) umgesetzt. Zu damaligen Zeiten eine unglaubliche Summe.
Und der Oberkreisdirektor hatte seinen Amtssitz damals auch noch in Monschau. Das waren noch Zeiten...